Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr – gilt dieses altbekannte Sprichwort auch für das Fremdsprache lernen? Ist es wirklich so, dass sich Kinder und Jugendliche deutlich viel leichter tun beim Fremdsprache lernen als Erwachsene oder genauer gesagt, Senioren? Ja und nein.
Etwas Wahres ist auf jeden Fall dran. Kinder, die bereits im Kindergarten eine Fremdsprache lernen, so sagt man, tun sich damit leichter, als wenn sie erst ein paar Jahre später damit anfangen. Im Kindesalter bleiben viele Dinge einfach besser hängen, das Vokabeln pauken fällt leichter, wird oft spielerisch bewerkstelligt und auch das Verständnis für manche Dinge funktioniert besser – auch beim Fremdsprache lernen.
Allerdings hängt das alles auch davon ab, auf welche Weise Kinder oder auch Erwachsene die Fremdsprache lernen. Das heißt, es kommt natürlich immer genauso auf die Lernmethode wie auch auf den Lehrer an und nicht zuletzt darauf, ob man nun eine generelle Begabung hat zum Fremdsprache lernen oder eher nicht. Kindern, die sprachlich begabt sind, wird natürlich auch als Erwachsener das Fremdsprache lernen leichter fallen.
Auch wenn es für die ältere Generation etwas mühseliger ist, das Fremdsprache lernen – ein Grund, es deswegen bleiben zu lassen, darf das sicherlich nicht sein. Denn, was ganz entscheidend ist für den Lernerfolg, ist die Motivation. Und die ist nun mal bei einem 60-jährigen, der genau weiß, warum er sich dieses Ziel vorgenommen hat, deutlich viel höher, als bei einem 10-jährigen, der die Fremdsprache lernen muss, dafür zum Vokabeln lernen verdonnert wird, wo es doch viel schöner wäre, seine freie Zeit anderweitig zu verbringen.
Die Motivation ist also durchaus ein Punkt der dafür spricht, auch später noch das Fremdsprache lernen in Angriff zu nehmen! Ganz wichtig ist es aber auch, dass der Spaß bei der Sache erhalten bleibt. Das bedeutet, dass Senioren am besten und effektivsten eine Fremdsprache lernen, indem sie dies gemeinsam mit anderen, idealerweise Gleichaltrigen tun.
Gemeinsam ist es nämlich lustiger und man fühlt sich auch besser aufgehoben, wenn man eine homogene Gruppe besucht. Auch wenn der eine oder andere Kursteilnehmer besser ist – nur Mut, auch das ist kein Problem, sondern sollte eher als Herausforderung beim Fremdsprache lernen betrachtet werden.
Wichtig beim Fremdsprache lernen in fortgeschrittenem Alter ist zugleich aber auch die Geduld und der Wille, etwas mehr Zeit dafür aufzuwenden als man dies früher vielleicht getan hätte. Denn nur von 2 Stunden Sprachkurs pro Woche kann keiner eine Fremdsprache lernen – ein Kind genauso wenig wie ein Erwachsener!
Motivation und Geduld sind also gefragt, dazu gehören regelmäßige Übungen und Hausaufgaben genauso wie auch das Anhören von Lern-CDs etc. Das Sprechen ist leider oftmals ein Hindernis beim Fremdsprache lernen über 60. Aber das geht anderen ganz genauso, daher gilt auch hier: nur Mut – aus Fehlern wird man schließlich klug!
Übrigens hat man herausgefunden, dass ältere Menschen zwar vielleicht etwas langsamer lernen, dafür aber einen anderen deutlichen Vorteil haben beim Fremdsprachen lernen: Sie erfassen nämlich Strukturen und Zusammenhänge schneller bzw. sind in der Lage, diese differenzierter zu betrachten.
Sie gehen also ganz anders an das Thema Fremdsprache lernen heran, eher mit System und auch basierend auf ihrer bisher erworbenen Lebenserfahrung. Das hilft auch oft dabei, neue Vokabeln besser zu lernen, weil einfach eher Brücken oder Parallelen zu anderen Sprachen oder Worten gebaut werden. Kinder hingegen gehen beim Fremdsprache lernen eher spielerisch und intuitiv vor.